Das Schweizer Gambit sucht man in der gängigen Eröffnungstheorie vergeblich, möglicherweise waren die Eidgenossen in der Epoche vieler namensgebender Eröffnungssysteme einfach nicht so präsent wie zum Beispiel der heute kaum noch bekannte Meister Carl Behting (1867 – 1943), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts das heute kaum noch gespielte Lettische Gambit (1.e4 e5 2.Sf3 f5) in die Praxis einführte.
Deshalb versteht man unter dem Schweizer Gambit auch keine Eröffnungsvariante, sondern die manchmal peinliche Ausrede selbsternannter Schachmeister, zu Beginn eines nach Schweizer System ausgelosten Opens gegen nominell schwächere Spieler zu verlieren, um danach das Feld von hinten aufzurollen. Was in solchen Fällen oft eine Mischung aus Formschwäche und Überheblichkeit darstellt, wird selten publizistisch breit getreten, außer es betrifft einen amtierenden Weltmeister!